Freitag, 22. Juni 2012

[Arbeitstitel]

So langsam kehrt bei Roman und mir Ruhe ein. Es ist angenehm, diese Routine, doch ich merke dass Roman immer lustloser wird. Er arbeitet schlampig und für unsere Geschichte scheint er auch nur noch mäßiges Interesse zu haben. Und wenn er schreibt, dann wiederholen sich unsere Aktivitäten des Öfteren. Diese Routine ist zwar gut für uns, doch nicht für die Geschichte, meint Roman. Und er hat Recht. Er sagte zu mir, es muss etwas Interessantes passieren und ich war mir nicht sicher ob er dass nur forderte um die Geschichte voran zu bringen oder ob er unzufrieden mit unserer Beziehung ist. Er sagt, es sei nur der Geschichte wegen und er sei glücklich. Nun, irgendwie kamen wir auf Glück zu sprechen und wie man es passend darstellt, also sind wir ins Art Institute hier in Chicago und schauten uns nach passenden Bildern um. Vor Un Dimanche d’été à l’Ille de la Grande Jatte blieb Roman dann stehen und wir betrachteten das Bild. Es wirkte seltsam. Strahlte so eine Ruhe aus und doch schien niemand wirklich glücklich zu sein. Roman und ich versuchten uns mit den Menschen auf dem Bild zu identifizieren, doch wir hatten verschiedene Ansichten. Nur über das, was das Bild ausdrücken soll, waren wir uns einig: Glück malt man mit Punkten, Unglück mit Strichen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.